Persönliches am 30.03.08

Plus: Endlich endlich Sommerzeit. Konnts kaum noch abwarten. Ab jetzt gibts abends wieder eine Stunde gratis. Zum Radfahren, Klettern, oder meinetwegen für andere auch zum Rasenmähen oder Autowaschen. Oder für die Unentwegten Bürohocken bis es dunkel ist. Dann können sie endlich heim, Mutti hat die Kleinen im Bett, keine Verpflichtungen mehr, außer…

Minus: Die eigene Laune heute morgen ist völlig undefiniert. Schlecht wäre der falsche Ausdruck. Gut stimmt schon gar nicht. Was is los? Hallo!?

Und jetzt? Gestern abend war ich mit Freunden zum Essen. War sehr schön. Bin anfangs nur langsam aufgetaut, um bei Gesprächen mitreden zu können. Ist bei mir so. Kann sein, daß ich zu oft allein bin, dann wird man wohl komisch. Sie gingen hinterher Hand in Hand heim, freu mich wirklich für sie. Ich kletter in meinen eiskalten Corsa und fahr allein heim. So ist das.

Heute am Sonntagmorgen draußen das Wahnsinns Wetter und in meinem Kopf hartnäckiger Bodennebel. Jetzt nix wie raus, Radeln ist angesagt, denk ich. Die schlechte Laune drängt sich nach vorn und manifestiert sich durch einen kaum zu überwindenden Hang zur Umständlichkeit, der schon bei der Auswahl der Unterhosenfarbe anfängt. Ich hab Erfahrung mit sowas. Blick aufs Thermometer, mittelwarme Radlgarnitur an und nix wie weg, bevor der Trübsinn Metastasen bilden kann.

Der Erfolg gibt mir Recht.

Gemütlicher Samstag …

… in der Werkstatt:

Der Renner bekommt heut seine neuen Innereien implantiert, Shimano Ultegra 2/10 fach. Macht Spaß, das Schätzchen wieder zum Leben zu erwecken; erst Stück für Stück zusammen schrauben, jedes Kleinteil will akribisch angepasst werden. Die Schalt/Bremshebel sauber anbringen macht richtig Arbeit. Dann die Feinarbeit: Schaltung abstimmen ist ganz schön tiffelig, Bremsen justieren, Seitenschlag aus den Felgen nehmen. Anschließend noch die Kür: mit neu gewickeltem Lenkerband in dezentem Schwarz bekommt das Teil seinen Ausgehanzug verpasst. Zum Ausfahren darf es heut noch nicht, hab noch keine Lust auf Tempo.

Nach der Siesta gibts heut nur eine kleine Runde mit dem Tourer: Gemütliches Rumgondeln nach Tuttlingen, Besuch im Biergarten, weiter nach Seitingen, Hohenkarpfen, Hausen o.V. und über Spaichingen heim. [34 km]

Feierabendrunde Nr. 10

Hegaublick

Den ganzen Tag das schöne Wetter nur durch die Bürofensterbrille anschauen dürfen, das nervt. Dank Gleitzeit pünktlich raus aus dem Mief, nix wie heim. Das treue kleine blaue Bike bekommt ne Wäsche und anschließend will ich ihm noch etwas Frühlingsluft gönnen. Nichts Anstrengendes, nur bisle Radeln. Über Tuttlingen, Möhringen, Immendingen, Hattingen gelang ich auf den Hegaublick. Oben ists zwar etwas bewölkt, aber die tiefstehende Abendsonne leuchtet einfach drunterher und daher gibts ein nettes Alpenpanorama mit meinen Lieblingsbergen Säntis und Churfirstenkette zu sehen. Da könnt ich doch mal mitm Rad hin …? Ein Stehkaffee im Hegaublick-Cafe, dann für den Heimweg anschnallen und gut festhalten, wird ganz nett schnell da runter, dementsprechend wirds auch kalt. Ab Möhringen direkt heim, heute kein Umweg, schöne Abendrunde ohne die üblichen Auswüchse, schließlich will ich mich ja erholen heute 🙂 [52 km]

Feierabendrunde Nr. 9

Surfen durch die Baar.

Gestern war radfahrtechnisch Schonzeit, vorgesehen zur Erholung, und schon fehlte mir was am Abend. Jetzt hab ich den Zusammenhang begriffen… Heute hol ich deshalb ohne Zögern das Blaue Bike ausm Keller, sieht übel zugerichtet aus durch das Straßensalz der vergangenen Tage, und nix wie los. Wir haben 5°C kalten Westwind, den kann ich aufm Rückweg überhaupt nicht brauchen. Die Richtung ist damit klar: Seitingen, dann eiskalte mühsame Gegenwind-Kurbelei bis Tuningen, danach links weg nach Sunthausen und hier wirds deutlich besser. Ab Baldingen fängts an, richtig Spaß zu machen, und dann gehts los: von Geisingen bis Tuttlingen läßt sichs trefflich vor dem Wind segeln und das kleine Radl fliegt nur so über die fast schneefreien Radwege. Das überflüssige Straßensalz wird in Tuttlingen inner Autowasche entfernt, wir fahren wir noch die paar km heim, der Kopf ist gut durchlüftet, und das Ganze war heut mal ne richtig schnelle Feierabendrunde 🙂 [70 km].

Kompliment.

Im Gschäft, Fachgespräch mit dem Kollegen. Er schaut mich von unten bis oben an und sagt für alle hörbar: „Du bischd ja echt en Hungerleider.“

Ein Hungerleider also. Ok, meinetwegen. Hab ich zwar noch nie so verspürt, aber Danke für Deine Wertschätzung. Ich weiß daß er es nicht ganz ernst meint. Leider weiß ich auch, daß er es nicht ganz spaßig meint.
Zehn Minuten später muß er mal raus. Stemmt seine ca. 85 kg um die Hüften rum Angespartes vom Bürostuhl, hält sich den Rücken fest und läuft wie ein abgebrochner Besenstiel zur Türe. Der junge Herr ist knapp über dreißig. „Du bischd ja ein …. “ geht mir durch den Kopf.

[Seine nächste Kur darf meine Krankenkasse zahlen.]

Manchmal bin ich gern ein Hungerleider.

Feierabendrunde Nr. 8

Schnelle kalte Runde

Leider fällt der Besuch in meiner Fitnessbude mangels Schlechtwetter wieder aus. Der blaue sonnige Himmel mit gelegentlichen Schnee-Kapriolen piekst mich schon den ganzen Bürotag lang. Außerdem muß mein Schulungs-Stress raus. Morgen wieder: Andi on Stage. Das Thema plagt mich echt, der Kreislauf, normalerweise unkaputtbar, wehrt sich gegen diesen Schei dieses Thema mit allen Mitteln. Nach 10 km auf den treuen Blauen Bike drehts mir den Magen auf rückwärts, leider kommt nichts raus. Probates Mittel: Angriff fahren. Dann mal los. Talheim, hoch nach Öfingen, runter nach Baldingen ist kaum Strasse unter dem Schnee zu entdecken. Eine nette schwarze Schneewolke bewirft mich, sodaß ich ständig am Brille wischen bin. Bis Geisingen hab ich Seitenwind, und ab dort geht meine Strategie wieder auf: ich kann die 20 km mit dem Wind surfen bis Tuttlingen, wobei es teilweise tückisch zugeht, gelegentlich „Fahren auf Zehenspitzen“. Herrje ist das glatt. Um sieben zuhaus, nette Runde zum Nervosität reduzieren und Adrenalin verschwenden. Nur das Problem hab ich damit nicht gelöst. [60 km].

Bilder? Nee, keine Zeit am Feierabend. Sehen eh alle gleich aus, diese weißen Schneefotos.

Ostermontags-Ausfahrt 2008

Kaffeefahrt an den Bodensee

Heute ist ein Besuch in meinem Fitnesscenter fest eingeplant, weil mir die Fahrerei in der Kälte gestern auf die Nerven ging, aber bei dem strahlend blauen Himmel am Morgen entschließ ich mich umgehend zum gemütlichen Spazierenfahren an den Bodensee mit dem Kleinen Blauen Rad. Soviel Sport ist ja eh nicht gut. Einziger Haken: die -9°C morgens sind etwas wenig. Um elf Uhr hats schon -1°C, nix wie los also. Über Tuttlingen nach Emmingen hoch, fantastischer Himmel mit Weite zum Sattgucken, runter ins Wasserburger Tal, nach Eigeltingen, bergab mit Rückenwind bin ich ruckzuck in Bodman, wo ich heute endlich am Hafen meinen schon vor zwei Wochen geplanten Kaffee inclusive warmem Apfelstrudel abholen kann. Keinen Fatz Schnee haben die hier unten.

Der Bodensee liegt auf 400m, ich wohn auf 700m, ich soll retour also gegen den Wind bergauf treten? Dazwischen liegt ja noch Emmingen mit fast 800m. Nee, geht nicht. Ein Umweg soll den Gegenwind überlisten, deshalb lass ich mich an die Aachquelle fahren, Pause und Kaffee Nr.2. Es geht weiter nach Engen, wo ich meinem geplagten Rad in der Autowasche das Straßensalz vom Leib sprühe. Unter der A81 hindurch such ich mir ein kleines warmes Seitental hoch nach Hattingen. Von hier ist es auf den Witthoh ein Katzensprung, und oben bläst ein abenteuerlicher Wind Schneeverwehungen auf die Straße. Runter nach Emmingen und schon bin ich wieder Punkt fünf im Telesina in Tuttlingen. Präzisionsarbeit ungeplant. Pizza Napoli piccolo con molto aglio e poco picante, e una vino di casa. Grazie. Molto bene.

Und jetzt? Ist ja noch bis sieben hell. Heimfahren kommt nicht in Frage, ich denk schon mit Schrecken an die Erstickungsanfälle im morgigen Büromief. Zum Nachtisch lass ich das Blaue über Seitingen auf den Hohenkarpfen fahren. Der Westwind bläst die Schneeflocken hier waagerecht, das ist praktisch, bin ich doch nur von einer Seite weiß wie ein Schneemann. Und die Auffahrt mag ich sowieso: steil und hoch, ohne Absetzen durch, keinerlei Unklarheiten. Oben stehen diverse und diffuse Großkunstwerke in der Landschaft rum. Über Hausen o.V. runterwärts bin ich schon so gut wie zuhaus. Bewertung: Sagenhafte Spazierfahrt, alles vertreten: Leckereien und Unbequemlichkeiten, Frischluft ohne Ende. [126 km].

Unten gibts Bilder.  Winter Winter. Wo ist die versprochene Klima-Änderung?

P.S. Daß dies nicht unerwähnt bleibt: Soviel Gesundheit für solche Touren, danach heiße Dusche, Sattfuttern, Feierabendbier zischt neben dem PC, so einen Luxus find ich nicht völlig selbstverständlich. Bin sehr dankbar für sowas. Echt.

Schlimmer Anruf ;-)

Es ging ja bisher eigentlich ganz gut voran mit meiner Radelei in diesem Jahr. Auch mit der Motivation war bislang alles ok, hab mir ja immerhin etwas Mühe gegeben. Bis dieser Anruf gestern abend auf meiner Handy-Fonbox landete.

„Hi Andi, bin auf dem Weg nach Mallorca, Rennrad ist dabei. Werd mir die Kilometer wieder holen, die Du mir in der Zwischenzeit abgeluchst hast. Gruß, der Lutzilator.“

Schßdrck. Das mußte ja schiefgehen, hatte ich doch seine völlig zugestresste Prüfungszeit ausgenutzt, auf dem Rad langsam aber sicher mal Gas zu geben. Ohne meinem kleinen Brüderchen Bericht zu erstatten. Jetzt hat er alle Zeit der Welt, und wie ich ihn kenne, hat er in spätestens zwei Monaten das Doppelte auf der Uhr wie ich. Und sowas nennt sich Geschwisterliebe 😉 ?

Das hier isser:

Ostersonntags-Ausfahrt 2008

Der soeben angefangene Frühling läßt sich doch arg hängen, aber ist ja egal, kann nur besser werden. Die Rumhängerei auf dem Sofa hab ich heute nachmittags um drei dicke und mach mich bei 2°C, diesmal gut eingepackt, mit dem Blauen Bike auf mit Ziel Neckarburg an der A81, um dort paar Fotos zu machen. Dank schwarzen Wolken bieg ich schon in Spaichingen ab vom Weg, weiter über Hausen o.V. Gunningen, Schura, Weigheim nach Dauchingen. Das bisle blauer Himmel wird gleich abgeknipst, gut so, danach ist eh rum mit Schönwetter. Nach Villingen weiter? Der ekelhaft kalte Wind dreht mich um, so lande ich in Niedereschach, von dort weiter nach Horgen. Alles windgeschützt im Tal mit der Folge, daß man ja dort wieder hoch kurbeln muß. Durch Rottweil, Aldingen wieder heim. Bewertung: Bis auf wenige Ausnahmen völlig nervtötende Kurbelei entlang großen Straßen und durch Industriegebiete, allerdings mit hohem Frischluftfaktor, und Temperaturen echt zu fresh. Jetzt weiß ich wo ich nicht wieder hinfahr. [77 km].

Die wenigen Schönwetterbilder gibts hier:

Ostersamstags-Ausfahrt 2008

Echt erfrischend das Osterwetter da draußen.

Meine heutige schlechte Laune hat zwar seinen nicht wetterabhängigen Grund, aber keinerlei Berechtigung zum Fortbestand, sag ich mir. Deshalb schnapp ich mir nach der Siesta um zwei Uhr nachmittags das kleine Blaue Rad, um den Kopf mal ordentlich durchzulüften. Erstmal über Seitingen, Tuningen nach Bad Dürrheim, was abseits der Strasse nicht überall ganz einfach ist, der Schneematsch ist stellenweise frech genug, mich irgendwo in den Acker zu lotsen. Macht heute nix, das Frühlings Winter Wetter gibt alles, toller blauer Himmel, im Waldcafe schlürf ich einen Kaffi und mit reichlich Gegenwind kurbel ich bis Geisingen weiter, wo der blaue Himmel doch schon ziemlich graue Falten bekommen hat. Trotzdem fahr ich noch immer gut motiviert auf den Hegaublick, hier gibts Kaffee Nr.2. Kein Motorradfahrer weit und breit, wo doch sonst Ostern der Bär hier los ist. Muß doch wohl am Wetter liegen, oder sind die alle am Gardasee?

Der Hegaublick liegt ja recht weit oben, weshalb die nächste Viertelstunde üblicherweise ne tolle Abfahrt bietet. Der mittlerweile dunkelgraue Himmel fängt grad jetzt an, mit fetten nassen Schneeflocken zu werfen, und weil es ja von hier aus ohne Ausweichmöglichkeit wirklich schnell bergab geht, find ich diese schöne Abfahrt heute mal so richtig zum Kotzen. Keine Chance außer Brille abwischen, ab und zu den Schnee von den Klamotten klopfen und weiter. In Möhringen entschließ ich mich, da ich ja eh schon völlig eingesaut bin, zu einem kleinen Umweg zum Konzenberg durchs schöne Krähenbachtal, von dem ich dank Schneetreiben leider nichts erkennen kann. Die restlichen paar km sind Routine, alles zusammen eine spannende Samstagstour, hat Spaß gemacht. Stattdessen aufm Sofa versacken hätte ich keinesfalls wollen 🙂 [83 km].

Und hier noch ein paar Fotos::

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