Feierabendrunde Nr. 20

Nette Heuberg – Variante

In der ersten Wochenhälfte hab ich mir radl- und temperaturmäßig reichlich viel zugemutet, sodaß das gestrige kaum zu übertreffende Sauwetter grad rechtzeitig kam, um einen längst fälligen Ruhetag einzulegen. Auch heute sagt der Körper, tu mal noch langsam, möcht mal Ausruhen 🙂

Mit dieser Einstellung kurv ich feierabends das Blaue Radl schön langsam hoch auf den Heuberg nach Böttingen. Da ich weder Pulsuhr noch sonstigen technischen Kram an mir rumtrage, hör ich intuitiv auf meinen internen Drehzahlbegrenzer, der übrigens noch nie falsch angezeigt hat 🙂 Dann Bubsheim, und runter nach Egesheim, wobei die subjektiv gefühlte Temperatur entsetzlich niedrig ist. Ich schlotter mir echt einen ab heute abend, dabei ist es 7° warm. Aha, dann gibts halt Berge zu fahren heute, da wirds von selbst warm. Hoch nach Königsheim, Renquishausen. Ach du meine Güte, schon wieder im Schnee rumfahren hier oben, habs langsam echt dicke. Runter nach Bäratal, hier unten ists tatsächlich fast windstill. Um diesen glücklichen Umstand noch ne Weile zu genießen, nehm ich die Strecke durchs Bäratal nach Wehingen, und immer schön langsam.

Der Abendhimmel ziert sich mit einem sehr merkwürdigen Einheitsgrau, keinerlei Wolkenkonturen zu erkennen, eine etwas hellere Stelle zeigt an, wo man die Sonne vermuten könnte. Gelegentlich Ansätze zum Regnen versuchen die aufkommende gute Radlaune auszubremsen. Alles zusammen ergibt eine ziemlich bedrückende Stimmung.

Die Wehinger Steige hochschrauben, klappt ganz gut, bloß nicht Gas geben heute. Wieder in Böttingen angekommen, gehts auf inzwischen fast ruhiger Straße über den Dürbheimer Steinbruch heimwärts. So, ging ja ganz gut, und es gab für mich genügend Zeit zum Nachdenken, daß nicht jeden Abend der Turbo eingeschaltet werden darf. Feine Feierabendrunde 🙂 und etwas mehr Wärme tät wirklich gut [70 km] .

Feierabendrunde Nr. 19

Hegaublick & Witthoh

Fest entschlossen, mir meine gestern völlig abhanden gekommene gute Radlaune zurückzuholen, zisch ich um halb fünf mit dem Blauen Bike los, Ziel Engen im Hegau. Die gruselig schwarzen Wolken ignorier ich wohlwollend, und ich nehm mal ganz symbolisch den kleinen Radrucksack mit, stopf ihn vorher voll mit guter Laune, Placebo in Reinkultur. Nee ehrlich, sowas wie gestern darf nicht wieder passieren.

Über Möhringen, Mauenheim gelang ich nach einer Stunde auf den Hegaublick. Endlich gemütlich Kaffee schlürfen, es ist doch reichlich kalt mit verschwitzten Radklamotten bei dem kühlen Wind. Wird aber noch kühler, denn nach Engen runter gehts einige Kilometer bergab, pedalieren nur um die kalten Beine in Bewegung zu halten. Mein gestern völlig verschlammtes Rad bekommt eine Bad in der Autowasche. So, Rad ist sauber, Laune deutlich aufgebessert, und siehe da, der anfangs schwarzbewolkte Himmel zeigt sich immer freundlicher, bis sogar die Abendsonne sich heraus traut.

Dergestalt aufgeheitert macht sogar die Fahrerei wieder Spaß, das Blaue Rad bringt mich hoch nach Emmingen, über den Witthoh, runter nach Möhringen vorbei an der Donauversickerung, wo die Donau zurzeit nicht mal dran denkt, zu versickern. Der Himmel zeigt wilde Wolkengebilde, von schwarz bis hell, sogar Gewittertürme im Hintergrund. Tolle Optik.

Mir ist inzwischen kalt genug, um ein paar Briketts nachzulegen, und mit richtig Speed Richtung Heimat und heißer Dusche zu düsen, was mir auch ruckzuck gelingt. Menno, das war kalt heute, je mehr Frühling desto kälter wirds oder was?

Bewertung: Klasse Abendrunde, mit der ich kaum gerechnet hab angesichts der bedrohlichen Bewölkung anfangs 🙂 [70 km]

Malz wo man hinschaut …

Nun komm ich einmal auf die blöde Idee, nach blogmalz oder malzblog zu googeln, und siehe da: es gibt auf dieser zu kleinen Welt nix zu erfinden, was nicht schon da ist. Lauter blogmalzer und malzblogger. Nerv. Schaumermal. caramalz hab ich über denic, die Titelzeile läßt sich ja verändern verschönern …

Feierabendrunde Nr. 18

Nicht mein Tag heut.

Absolut nicht.

Um wenigstens den miserablen Bürotag ausm Kopf zu verbannen, bedien ich mich des Blauen Bikes, auf dem ich schon nach zwanzig Minuten Unterwegssein eine herzhafte Dusche abbekomme. Anschließend bewirft mich der Himmel abwechselnd mit Regen und Hagelkörnern. Der Wind bläst echt kräftig aus unterschiedlichsten Richtungen, aber fast immer von vorn. Die Tour geht über Talheim, Öfingen, Immendingen, und ab hier bin ich froh, an der schönen Donau langfahren zu können. Nicht lange, denn der Radweg steht unter Wasser 🙁
Jetzt hab ich immerhin die Wahl zwischen Pest oder Cholera : 1. Absteigen und durch 20cm Wassertiefe schieben, oder: 2. weiterfahren und mit jeder Pedalumdrehung ein Fußbad genießen. Ich wähle die zweite Variante; wenigstens ist die Orientierung in der Schlammbrühe einfach: Am Ende des 200m langen Sees taucht der Radweg aus den Fluten auf, dort einfach draufzuhalten …. Danach: Möhringen, Konzenberg, heimwärts. Immer nett gegen den Wind.

Die aktuelle Wertung: Völlig spaßfreie Kurbelei mit diversen Unbequemlichkeiten natürlicher Art, vom reichhaltigen Angebot an hirnbefreiten Feierabendrasern mal zu schweigen. [54 km]

Das Gute am Schlechten: Hab die Kurve zum Losfahren gekriegt, ohne aufm Sofa zu versumpfen 🙂

Betreutes Radfahren :-)

Heubergrunde mal anders

Eine Einladung zu ner Sonntags-Radtour – das is ja fein, dann muß ich mal garnix denken, nur fahren und jemand anders erklärt mir wo es lang geht. Und dazu noch entlang einer meiner Lieblingsstrecken. Um zwölf mittags find ich mich mit dem Tourer bei Ilona&Schimmi ein, und schon fünf Minuten nach dem Losfahren ist meine Orientierung futsch, da ich die quick & dirty tricks in der Wohngebietsumfahrung nicht kenn. Macht nix, ich muß nur hinterherfahren, aber auf dem „Heuberg-Radwanderweg“ kenn ich mich wieder aus.

Bei schönem Wetter mit ein paar dunklen Wolken wurschteln wir uns diesen schönen abgelegenen Schotterweg hoch, stellenweise schauen uns alte verwachsene Eisenbahnbrücken im Wald an, Märchenwald. Kleine Pause vor dem ehemaligen Eisenbahntunnel, weiter hoch nach Gosheim, und von hier an kenn ich zwar meine gewohnte Rennstrecke, aber nicht den echt gemütlichen Radweg, der führt uns über Harras, Reichenbach nach Egesheim. Wir machen eine nette Extrarunde durch den Wald, weil niemand recht weiß, wo lang, und kommen wieder in Egesheim raus 🙂

So, nun aber bisle Strecke machen, Straße mit Sonne und Rückenwind, läuft fein heute, schönes Panorama, in Bäratal gibts ein Weizen im „Ochsen“. Wir entschließen uns noch auf den Knopfmacherfels zu fahren, die Strecke da hoch ist ja fast meine Lieblingsschrauberei. Oben gibts gemütlich Kaffee auf der Sonnenterasse, aber so richtig warm isses ja nun doch nicht. Wir genießen die Aussicht übers Tal, Schloss Bronnen leuchtet in der Sonne, echt schöner Tag heute. Ich genieß die ungewohnte Dreisamkeit.
So ab jetzt kommt der gemütliche Teil, runter nach Fridingen gehts von allein, dann entlang der reichlich vollen Donau auf dem Radweg ist endlich mal richtige Ruhe zu fühlen, komisch, fast keine Touristen an diesem Sonn-Tag, wir wundern uns gemeinsam. Auf ebener Strecke über Tuttlingen, Rietheim, bis Spaichingen, wo wir uns im Pergola noch mit Pasta & Weizenbier verwöhnen lassen.

Bewertung: Gemache und schön lange Sonntags-Ausfahrt, Strecke erstklassig, Wetter stellenweise etwas kühl, Stimmung garnicht, Sonnenbrand hab ich trotzdem 🙂 [90 km]

Beuron

Nette Samstagsrunde Donau und Heuberg

Samstag früh, sieht garnicht schlecht aus draußen, nur leider geistert mir nach einer übel durch schlafenen wachten Nacht zuviel unverarbeitetes Zeug im Kopf rum, müde dazu, sodaß nach dem üblichen Aufräumen und diversen nicht geplanten Unbequemlichkeiten zuhaus nur noch Siesta machen in Frage kommt. So soll mein Samstag aber nicht enden; um drei am Nachmittag sitz ich auf dem Blauen Bike und fahr über Tuttlingen an der Donau entlang nach Fridingen, dort bergauf und mach schon am Knopfmacherfels die erste Pause.

Einige Motorradfahrer sind ebenfalls da, ein Paar fällt mir auf, Er hat die volle Rennmontur an, Sie ist klein, hübsch und trägt dünne Jeans. Aufsteigen, wegbrausen, ich krieg Angst beim Zuschauen. Also so ne zierliche Freundin wär mir echt zu schade, bei einem Umfaller mit dem Ofen bliebe wohl nix übrig von ihr.

Schnell und kurvig runter nach Beuron, die Donau hat viel Wasser, Felsen in schönster Beleuchtung heute, das Donautal zeigt sich in optisch in bester Form. In Hausen i.T. bieg ich links ab, herrliche Kurbelei mit Blick auf Ruine Hausen und die Dachsteinkante nach Schwenningen hoch, endlich Kaffeetrinken auf der Terasse. Übers Irndorfer Hardt weiter nach Nusplingen, die Fahrerei heute klappt unglaublich, es geht fast ohne Anstrengung, wenn sich mal der Flow eingestellt hat. Das Bäratal entlang bis Wehingen, und jetzt kann ich mein Bonbon des Tages genießen, es geht nämlich die Wehinger Steige rauf. Klappt super, hab ich mir ja extra für zum Schluß aufgehoben 🙂 Der Rest ist fast Routine, hinter Böttingen kann ich mir nen kleinen Umweg zur Aggenhausener Kapelle nicht verkneifen. Noch einige Serpentinen, dann bin ich über Dürbheim wieder zuhaus. Diesmal sogar trocken, obwohl sich einige Wolken schon wieder finster zum Abschauern zusammengerauft hatten. Bewertung: klasse Samstagsrunde mit drei Bonuspunkten für die schönen Steigungen heut. [91 km]

Wenn nur manches andere im Leben so gut funktionieren würde wie so’n Fahrrad.

Feierabendrunde Nr. 17

Kleine Kaffee-Ausfahrt

Feierabends zeigt das Thermometer nette 14°, die Straßen sind trocken und der Himmel rabenschwarz. Daß das aufm Rad nicht trocken ausgehen wird, ist ja sowieso klar. Aber der Kopf will ja sowas nicht wahrhaben, also schnell in leichtem Frühlingsdress raus aufs Blaue Bike und auf den Heuberg hoch. Schon kurz vor Mahlstetten änder ich bei leichtem Nieselregen die beabsichtigte Richtung und genieß die richtig schnelle Abfahrt durchs schöne Lippachtal mit Rückenwind bis Mühlheim. Dort gießt es richtig und ich geh erstmal ins nächste Stehcafe, gemütlich Kaffee schlürfen und die Lage checken. Ergebnis: gleiche Strecke zurück. Das Tal hochwärts stellt sich auch langsam der Fahrspaß ein, wieder einmal bewunder ich die endlosen Windungen des Lippachs, und oben die Serpentinen hochzukurbeln macht nochmal echt Laune. Oben angekommen gibt der Westwind zwar alles, um mich vom heimfahren abzuhalten, aber vergeblich. Bei reichlich windbedingter Schräglage erreich ich den Dürbheimer Steinbruch, und damit ist mein Job getan für heute, runter saust das Radl ohne mein Zutun fast bis heim. Zuhaus nur noch 5°, schade. Soo wenig?

Reichlich nasse Angelegenheit wieder mal heute, diese Woche mutier ich zum Amphibium. In der Dusche kontrollier ich vorsichtig meine Zehen, naja, noch wachsen mir keine Schwimmhäute zwischendrin, wieder mal Glück gehabt 🙂 [41 km]

Feierabendrunde Nr. 16

Schwimmbadrunde 🙂

Der sauwetterbedingte Besuch im Fitness-Center passt mir heute absolut nicht in den Kram, aber er wird durchgezogen, gibt ja zum Trost abschließend noch lecker Kaffee mit Steffi.

Mittlerweile ists ja abends bis acht noch hell, um sechs Uhr schwing ich mich etwas dichter eingepackt als sonst aufs Blaue Rad und lass mich vorbei am Konzenberg, über Talheim nach Öfingen hochfahren. Dort hört der leichte Nieselregen leider schon auf und macht einem vollen Flutwassereinsatz von oben Platz. Ich wollt es ja so haben, dann mal los. Richtig Spass machts, wenn bei dem Regen die Ist-mir-egal-Grenze überschritten ist, die Laune ist prima, der Körper ist eine gut geölte Maschine, die dumpfe Bürolaune wird gradweg rausgespült. Zeit zum Nachdenken und Philosophieren, der Asphalt scheint unter den Rädern wegzufliegen, das Jesus-läuft-über-den-See Gefühl stellt sich ein, die Endorphine fließen ungehemmt durch den Kopf. Unglaublich dieser Glückszustand. Immendingen, Möhringen, den Umweg am Konzenberg vorbei laß ich mir nicht nehmen.

Nach knapp zwei Stunden wieder zuhaus, erfolgreiche Runde, und immerhin, es hat fast eine Viertelstunde nicht geregnet 🙂 [54 km]

Wenigstens lass ich mich aufm Rad aber auch von garnichts kleinkriegen.

Feierabendrunde Nr. 15

Die nasse Heubergrunde

Morgens gar nicht mal so schlecht draußen, erhoff ich mir für heut abend nach dem gestrigen entsetzlichen Ruhetag wenigstens eine kleine Frischluftrunde; indes löst sich diese Hoffnung angesichts des am frühen Nachmittag einsetzenden Regens schon bald in Luft auf.

Es ist allerdings mit 11° doch gefühlt warm und daher heißt meine Devise: Nix wie raus, bevor der Abend wieder mit scheinbarem Ausruhen und daraus resultierender Rumgammelei zwischen PC und Kühlschrank an mir vorbei zieht.

Das Blaue Rad raus, und in einer Regenpause übermütig in die Heubergrunde gestartet, klappt ja alles, denk ich. Klar, daß es schon kurz hinter Böttingen wieder regnet, aber nun bin ich schon unterwegs und lass mich nicht mehr aufhalten. Einzig der heut abend stattfindende Berufsverkehr wäre imstande, die gute Laune aus dem Kopf zu treiben, und daß ausgerechnet bei dem Sauwetter den Bauern einfällt, Gülle in der Gegend zu versprühen, passt mir schon garnicht, gibt ne Riesensauerei auch auf den Strassen. Diese beiden Ungemütlichkeitskomponenten addieren sich, sodaß ich ruckzuck vom vorbeibrausenden Fahrzeugen herrlich eingesaut bin.

Schnell das Bäratal runter, endlich wenigstens etwas ruhiger hier, netter Umweg übern Knopfmacherfels, und runter nach Fridingen. Weiter auf dem Donau-Radweg, hier herrscht endlich idyllische Ruhe, wurd höchste Zeit nach der Gurkerei in Dreck und Lärm. Über Tuttlingen weiter bin ich nach gut zweieinhalb Stunden wieder zuhaus und freu mich über dies gelungene Event. Immerhin hats ja fast die halbe Zeit nicht geregnet 🙂 [71 km]

Times they are a’changing

Rubrik: Persönliches am 07.04.2008

Nun bin ich ja ein Fan von dieser echt angestaubten Bob Dylan Music. In den letzten Jahren hab ich mir’s zwar abgewöhnt, diesen alten Schmarrn wieder und wieder zu hören, aber die paar Zeilen Text sind fester als erwartet im Kopf hängengeblieben. Immer wieder geht mir dieser alberne Song durch den Kopf: Die Zeiten ändern sich, und sie ändern sich wieder. Nix bleibt beim Alten. Und das ist gut so. Daß mer net emmr älles duet weils halt scho emmr so war, sondern daß Platz für neues dort entsteht, wo altes über Bord geworfen wird. Schon immer etwas langsamer als andere, kapier sogar ich mittlerweile, daß es nur so funktioniert. Weg mit der Guten Alten Zeit. Diese gibt es nicht, außer in den Köpfen der unveränderbaren Dickschädel. Da darf sie gerne bleiben, wenn sie nur mich mit ihrem fauligen Brackwasser im Kopf in Ruhe lassen. Damit dieses Lebensgefühl sich nicht nur auf den kleinkarierten und lange gepflegten Musikgeschmack, sondern sich auch in andere Lebensbereiche früchtebringend auswirkt, bedarf es kontinuierlicher und nicht immer bequemer Arbeit an sich selbst. Weil mensch als Jäger und Sammler fast immer nur das pflegt und hegt, was er statisch besitzt.

Was liegt, das verstaubt und rostet. Darüber wird viel zu leicht vergessen, wie gut sich Veränderungen anfühlen, läßt man sich erst auf sie ein. Vergangenes wird dadurch keinesfalls schlechter oder im Wert gemindert, aber es wandert eine Schublade weiter nach unten und macht so dem Neuen Platz, das sicher nicht schlechter sein kann als das Alte.

Ich hab gut philosophieren, sollte mich doch nur noch etwas mehr nach meinen Erkenntnissen richten.

1 164 165 166 167 168 172